Über solidarisch_wohnen e.V.

Aktuelles

Im Frühjahr 2020 haben wir nach langen Planungen, Verhandlungen mit der Stadt und vielen, vielen Stunden gemeinsamer Arbeitsgruppen- und großen Gesamttreffen endlich das Grundstück an der Waller Mitte gekauft, die Baugenehmigung erhalten, den Kreditvertrag mit der Bank unterschrieben und die ersten Bauunternehmen beauftragt. Im Juni 2020 ging es dann – endlich! (sechs Jahre, nach den ersten Treffen) – auf der Baustelle los.
Ein Jahr später ist der Rohbau inzwischen weitestgehend und ohne nennenswerte Verzögerungen abgeschlossen, immer mehr Fenster werden eingebaut und in Kürze starten die umfänglichen Elektro- und Sanitärarbeiten.

Mai 2021

Wer wir sind und wie wir leben wollen

Wir sind eine Gruppe von 28 Erwachsenen, 5 Kindern und einer Teenagerin, die des Mietens müde sind und deshalb seit 2014 auf gemeinschaftliches und selbstbestimmtes Wohnen hinarbeiten.
Uns verbindet der Wunsch, mit vielen Menschen solidarisch zusammen zu leben. Dazu bauen wir ein Haus, in dem es mehrere Wohngemeinschaften und viele Räume des Miteinanders geben wird.
Das Haus wird nicht unser Privateigentum sein, sondern wir werden Gemeineigentum schaffen und dadurch dauerhaft bezahlbaren Wohnraum in Bremen ermöglichen. Dazu werden wir uns im Mietshäusersyndikat organisieren. Dieses ist ein Zusammenschluss von Haus- und Wohnprojekten, die die gleichen Anliegen wie wir haben und sich vernetzen und beraten.
Zum solidarischen Zusammenwohnen gehört, dass wir uns gegenseitig unterstützen. So werden wir die Höhe der Miete vom Einkommen abhängig machen, sodass Gutverdienende mehr zahlen als diejenigen, die ein geringeres Einkommen haben. Entscheidungen, die das Haus betreffen, fällen wir gemeinsam und im Konsens.
Es ist uns wichtig halbwegs ökologisch (zum Beispiel durch autoreduzierte Mobilität, energiesparende Bauweise und Mauerseglerküken auf dem Dach), generationenübergreifend und teilweise barrierefrei zu wohnen. Deshalb wollen wir eine Ausstattung schaffen, die es unabhängig von Alter und Gesundheitszustand ermöglicht, gemeinschaftlich zu wohnen – und das hoffentlich nicht nur für uns selbst, sondern auch für zukünftige Bewohner*innen!
Unser Haus planen, bauen und beziehen wir mit dem Frauen*-Lesben*-Wohnprojekt Hafen*Haus. Wir teilen uns gemeinsame Orte – wie die Projektküche, den Garten oder die Dachterasse – bleiben dabei aber zwei Projekte unter einem Dach.

Wo wir leben wollen

Die Waller Mitte ist ein ehemaliger Sportplatz in Bremen-Walle. In den letzten Jahren hat eine Bürgerinitiative den Platz zwischengenutzt. Dort findet mit diversen sportlichen, kulturellen und nachbarschaftlichen Angeboten selbstorganisiertes Stadtteilleben statt.
Nachdem beschlossen wurde, dass ein Teil des Platzes in Baugrundstücke umgewandelt werden soll, haben wir uns gemeinsam mit der Bürgerinitiative „Waller Mitte“ dafür eingesetzt, dass die Grundstücke an gemeinschaftliche Wohnprojekte wie unseres vergeben werden. Mit den Baugruppen Lanke, waller wohnen und wallerleben stehen wir in einem intensiven Austausch. Gemeinsam planen wir eine für den Stadtteil offene Werkstatt für Holz und Fahrräder sowie eine Lebensmittel-Kooperative. Darüber hinaus engagieren wir uns auch in der Entwicklung des Konzepts für ein weiteres Gebäude an der Waller Mitte, das Torhaus 1, das unter anderem einen Raum für kulturelle und politische Veranstaltungen bieten soll.

Wie wir das finanzieren

Die Finanzierung dieses Projektes steht auf verschiedenen Säulen. Zum einen stecken wir natürlich unser eigenes, gespartes Geld in das Projekt und werden auch selber mit Hand anlegen.
Zum anderen sind wir auch auf Kredite angewiesen. Wir haben uns auch Geld von der Bank geliehen, aber mit Bankkrediten alleine bekommen wir unser Projekt nicht finanziert. Darum arbeiten wir zusätzlich mit als Direktkrediten bezeichneten Nachrangdarlehen. Das sind Kredite von Privatpersonen, die mit ihrem Geld unser Projekt direkt unterstützen. Diese können unterschiedliche Laufzeiten, Zinssätze und Summen haben. Davon profitieren auch die leihenden Personen: Sie können ihr Geld in ein cooles Projekt stecken, wissen, was damit passiert und bekommen Zinsen dafür.
Auch in der Zukunft werden wir neue Direktkredite benötigen. Wer also Geld hat, es gerade nicht braucht und es lieber in ein gutes Projekt stecken möchte, statt es auf der Bank liegen zu lassen, kann gerne mit uns Kontakt aufnehmen. Wir schicken euch weitere Informationen oder treffen uns auch gerne mit euch zu einem persönlichen Gespräch.